Helle Röstung vs. Dunkle Röstung - Wir erklären dir den Unterschied

Servus liebe Barulis,

immer mal wieder liest man von hellen Röstungen, dunkle Röstungen, klassische Röstung, moderne Röstung. Doch wo liegt eigentlich der Unterschied? Das wollen wir heute gerne näher bringen. Heute werden also die verschiedenen Röstgrade beim Kaffee erklärt. Natürlich auch das wichtigste, wie wirkt sich das ganze auf den Geschmack aus. Wir hoffen, dass wir ein bisschen Licht uns dunkle (oder auch ins helle) bringen können. Die Themen, die wir behandeln, findet ihr wie immer unter dem ersten Absatz. Also, macht euch eure Lieblingstasse Baruli Kaffee und kommt mit uns auf die spannende Reise der Röstgrade.

  • Was bedeutet hell / was bedeutet dunkel?
  • Röstgrade erklärt und vorgestellt 
  • Warum röstet man heller / dunkler?
  • Eignet sich jeder Rohkaffee für jeden Röstgrad?
  • Einfluss des Röstgrads auf den Geschmack?
  • Eignet sich jeder Röstgrad für jede Zubereitung?
Baruli-Kaffeerösterei-Röstgrade-im-Vergleich

Was bedeutet Helle Röstung / was bedeutet Dunkle Röstung?

Bevor wir weiter in die Tiefen der verschiedenen Röstgrade gehen, wollen wir erst einmal den zugegebener maßen sehr groben, aber trotzdem sehr treffenden unterschied erläutern. Auf die einzelnen Röstgrade kommen wir im nächsten Punkt. Hier soll es jetzt erstmal Grundsätzlich darum gehen, was bedeutet Hell, was bedeutet Dunkel. Natürlich bezogen auf Kaffee. Im Endeffekt ist es recht einfach. Es bezieht sich zum einen auf die Temperatur, hier haben wir eine Range von 190 Grad Celsius bis hoch zu 245 Grad Celsius. Wie ihr es euch schon denken könnt, sind die hellen Röstungen bei den “niedrigen Temperaturen” und um so höher ich mit der Temperatur gehe, um so dunkler wird die Röstung. Der andere Faktor ist die Zeit und hier wird kürzer geröstet, als vielleicht einigen denken. Früher dachte ich immer, wenn ich etwas von “schonender Trommelröstung” gelesen habe, dass die Bohnen stundenlang in der Trommel bleiben, bis sie fertig sind. Real reden wir hier von Zeitfenstern zwischen 10 bis maximal 18 Minuten. Übrigens, im Gegensatz zu industriellen Kaffee, ist das wirklich sehr schonend und sehr lange. In der Industrie reden wir von 400 °C bis 800 °C, dass ermöglicht Zeiten von 2 bis 7 Minuten. Das bringt leider auch viele Nachteile mit sich, auf die wir aber gerne später nochmal eingehen.

Kaffee - Röstgrade erklärt und vorgestellt

Helle Röstung:

Auch gerne als Light Roast oder Cinnamom Roast bezeichnet, der Name kommt natürlich daher, dass die Bohnen eine Zimtfarbende Oberfläche bekommen. Hier werden Temperaturen bis 196 Grad Celsius verwendet.

Helle Röstungen zeichnen sich durch ihre lebendige Säure aus. Die Bohnen werden bei niedrigerer Temperatur und kürzerer Dauer geröstet, wodurch ein Großteil ihrer ursprünglichen Eigenschaften erhalten bleibt.

Leichte Röstungen weisen oft ausgeprägtere blumige, fruchtige und säuerliche Aromen auf, mit einem Hauch von Süße. Der Körper ist in der Regel leichter, und der Koffeingehalt ist höher als bei dunkleren Röstungen. Helle Röstungen werden bevorzugt für Bohnen mit komplexen Aromen verwendet.

Eine Röstgradstufe höher befindet sich die New England Roast (Temperaturen bis 205 ° Celsius). Die Bohnen haben eine moderate hellbraune Färbung und komplexe Säuren.

Mittlere Röstung:

Hier reden wir gerne vom Medium Roast, der ebenfalls als American Roast bezeichnet wird. Bei den Temperaturen bewegen wir uns ca. bei 210 Grad Celsius. Diese etwas höhere Temperatur sorgt für eine leichte Karamellisierung und dadurch so einen mittleren Braunton

Eine Stufe darüber und auch sehr beliebt, liegt der Röstgrad City Roast (Temperaturen bis 219 ° Celsius). Die Bohnen haben einen mittleren Braunton, einen ausgewogenen Körper und spürbare Säuren.

Mittlere Kaffeeröstungen sind sehr Vielseitig und werden daher von vielen Kaffeeliebhabenden bevorzugt

Mittlere Röstungen schaffen ein Gleichgewicht zwischen der Säure der hellen Röstungen und den kräftigeren Aromen der dunklen Röstungen. Die Bohnen werden etwas länger geröstet, wodurch sie eine mittelbraune Farbe erhalten. Diese Röstung verstärkt den Eigengeschmack der Bohnen und verleiht ihnen eine gewisse Karamellisierung und einen Hauch von Bitterkeit.

Mittlere Röstungen bieten ein ausgewogeneres Profil mit mittlerem Körper, Säuregehalt und Süße. Sie werden oft wegen ihrer Vielseitigkeit bevorzugt und sprechen ein breites Spektrum von Kaffeeliebhabern an.

Dunkle Röstung:

Dunkle Kaffeeröstungen oder auch Dark Roast kann man in vier verschiedene Röstgrade unterteilen:

Full City Roast: Temperaturen bis 225 Grad Celsius, mittleres Dunkelbraun, leichte Röstaromen, leicht auftretender Ölglanz.

Vienna Roast: Temperaturen bis 230 Grad Celsius, intensives Dunkelbraun mit leicht glänzende Bohnen, geschmacklich bittersüß, mit Karamellnoten und einer leicht unterdrückten Säure.

French Roast: Temperaturen bis 240 Grad Celsius, dunkelbraune Bohnen, glänzend, mit Öl, leicht verbrannte Untertöne, ausgeprägte Röstaromen

Italian Roast: Temperaturen bis 250 Grad Celsius, intensives Dunkelbraun, stark glänzend, ausgeprägte Röstaromen, kaum spürbare Säure

Dunkle Röstungen, zeichnen sich durch ihre satte, dunkelbraune Farbe und ihre glänzende Oberfläche aus, die durch die beim Rösten austretenden Öle entsteht. Die Bohnen werden bei höherer Temperatur und längerer Dauer geröstet, was zu einer ausgeprägteren Karamellisierung und einem tieferen Geschmacksprofil führt.

Dunkle Röstungen weisen einen geringeren Säuregehalt und einen volleren Körper mit kräftigen und rauchigen Noten auf. Sie haben oft einen bittersüßen Geschmack und einen lang anhaltenden Abgang. Dunkle Röstungen werden bevorzugt für Espressomischungen und Bohnen verwendet, die der großen Hitze standhalten können.

Baruli-Kaffee-Röstgrade-hell-dunkel-im-Vergleich

Warum röstet man Kaffee heller / dunkler?

Die Erklärung hier ist denkbar einfach. Um verschiedene Geschmacksrichtungen aus den Bohnen zu holen. Auch wenn man nicht pauschal sagen kann, dass ein heller Kaffee so schmeckt und ein dunkler Kaffee so. Hier kommen nämlich noch viele weitere Faktoren zusammen, wie Herkunft, Aufbereitung und natürlich auch Zubereitung. Trotzdem kann man schon sagen, dass bei einer helleren Röstung man mehr die Charakteristiken des Rohkaffes herauskitzelt. Also bei eher fruchtigen Kaffees eben genau diese angenehme Säure und Süße und bei z.B. floralen Kaffees eher diese schon fast Teeartige Note. Umso länger ich den Kaffee röste, desto dunkler wird er und durch das Rösten und Karamellisieren kommen hier immer mehr süße durch bis hinten hin zu bitteren und würzigen Noten. Wichtig, natürlich kann mal eine Röstung daneben gehen. Aber der Röstgrad sagt, weder was über die Qualität des Ursprungskaffees aus noch über die Qualität in der Tasse. Was euch hier besser gefällt, ist rein subjektiv.

Eignet sich jeder Rohkaffee für jeden Röstgrad?

Ja und Nein. Klar, nicht unbedingt eine zufriedenstellende Antwort, aber es gibt hier keine festen Regeln. Was man allerdings sagen kann, dass es gewisse Rohkaffes gibt, die sich mehr für das eine und wiederum andere, die sich eher für das andere eignen. In Bezug auf die verschiedenen Röstgrade bzw. die Charakteristiken, die hier entstehen soll, kann man allerdings schon sagen, dass es gewisse Rohkaffees gibt, die eher geeignet sind. Einige Kaffees vertragen z.B. auch keine große Hitze und verbrennen wesentlich schneller und kriegen dann unangenehme bittere Noten. Auf der anderen Seite kann man aber auch sagen, dass diese wunderbaren komplexen Kaffees viel zu schade sind, um sie dunkel zu rösten. Als Beispiel nennen wir hier gerne äthiopischen Kaffee, klar auch hier gibt es Unterschiede. Allerdings dürften sich hier die meisten Rösterkollegen einig sein, dass man einen äthiopischen Kaffee eher hell bis mittel röstet. Auf der anderen Seite des Spektrums gibt es aber natürlich auch Rohkaffees, die sich durch Hitze richtig schön entwickeln und diese auch wesentlich besser vertragen. Hier nennen wir gerne beispielhaft brasilianischen Arabica Kaffee oder auch indischen Robusta. Diese Liste könnte man allerdings noch endlos weiterführen. Also lange Rede….Es gibt Rohkaffees, die sind bessere geeignet als andere.

Einfluss des Röstgrads auf den Geschmack?

Bei diesem Thema ist es ebenfalls recht schwer eine pauschale Antwort zu finden.
Wir geben uns trotzdem Mühe.
Wie bereits erwähnt, bleiben bei hellen Röstungen eher die Ursprungsprofile des Kaffees vorhanden. Sprich, bei einem fruchtigen Kaffee bleibt viel von der Säure und man kann noch sehr gut wirklich die verschiedenen Früchte herausschmecken.
Kurzer Exkurs an der Stelle: Welches Getränk hat am meisten Aromenvielfalt? Viele werden jetzt sagen “Wein”, weil wir von Grund auf so geprägt wurden, dass Wein sehr komplex ist und es viele verschiedene Aromen in Wein gibt. Das ist auch richtig. Wein kann bis zu 400 verschiedene Aromen aufweisen. Bei Kaffee sieht es etwas anders aus. Hier wurden wir Jahrzehnte lang geprägt, dass Kaffee kräftig, würzig oder im besten Fall noch mild schokoladig ist. Das trifft auf industriell gerösteten Kaffee auch bestimmt zu, dessen Ziel es einfach ist, dass der Kaffee immer möglichst gleich schmeckt. Das ist bei einem Naturprodukt wie Kaffee eigentlich gar nicht möglich. Außer man röstet den Kaffee eben viel zu heiß, sodass er eigentlich verbrennt und nur noch das bittere übrig bleibt.

In der Realität ist es aber nun so, dass Kaffee mehr als 800 verschiedene Aromen aufweisen kann. Glaubt uns eins. Wenn wir davon ausgehen, dass der Rohkaffee handwerklich gut geröstet wird, gibt es keine 2 Rohkaffees, die 100 % gleich schmecken.

Jetzt aber zurück zu dem Einfluss des Röstgrades. Umso dunkler ich werde, desto mehr karamellisiert der Kaffee und es entstehen immer mehr Röstaromen. In der mittleren Stufe kommt dann schon sehr viel süße dazu und der Kaffee wird ausgewogener.

Bei den dunklen Röstungen (ja es gibt auch handwerklich Gute, sehr viele sogar) geht es dann darum, den perfekten Grad zu treffen, ein paar Grad mehr, ein paar Sekunden länger und es ist wie bei einem Steak. Egal wie gut das Ursprungsprodukt war, es schmeckt einfach nur bitter und verbrannt. Aber ein guter dunkler Kaffee ist etwas sehr Schönes. Man schmeckt viel Würze und kräftige Noten.

Baruli-Kaffeerösterei-helle-Röstung-dunkle-Röstung

Eignet sich jeder Röstgrad für jede Zubereitung?

Tja, liebe Barulis, was soll ich euch sagen. Ja und Nein. Nein, ihr habt kein Déjà-vu, aber auch hier ist eigentlich die einzig richtige Antwort: Erlaubt ist, was schmeckt. Wir kennen wunderbare Espresso Röstungen die eine ganz tolle Charakteristik als Filterkaffee oder als French Press aufweisen. Auf der anderen Seite gibt es auch richtig tolle Filterkaffee Röstungen, die einen sehr spannenden und lebendigen Espresso ergeben. Was möchten wir jetzt damit sagen? Eigentlich gibt es keine Filter- oder Espressoröstungen. Es gibt eben nur die verschiedenen Röstgrade. Klar, auch wir sortieren nach Espresso- und Filterröstungen, das heißt aber wie gesagt nicht, dass der Kaffee euch nicht auch bei einer anderen Zubereitungsart schmecken kann. Probiert es einfach aus.

Trotzdem kann man sagen, dass eine helle Röstung eher für einen Filterkaffee geeignet ist, um eben genau diese komplexen Aromen aus ihm herauskitzeln. Außerdem verträgt er die längere Kontaktzeit mit dem heißen Wasser wesentlich besser. Auf der anderen Seite haben wir dann eben die dunklen Röstungen, die eher für Espresso geeignet sind, da die bei der langen Kontaktzeit bei Filterkaffee zu viele Bitterstoffe lösen würden.

 

Wir hoffen, ihr konntet etwas für euch mitnehmen. Schreibt uns doch gerne mal, welchen Röstgrad ihr bevorzugt. Dann sagen wir bis zum nächsten Mal.

Entdecke jetzt unser Bio Kaffeesortiment