So geht Espresso Italienisch - Was zeichnet den italienischen Espresso aus?

Servus liebe Barulis,

heute geht es um einen weiten, echten Klassiker. Die Rede ist von Espresso. Doch nicht irgendeinen Espresso. Sondern um den Ursprung. Wir sprechen hier natürlich von Espresso Italiano. Italienischer Espresso ist nicht einfach nur ein Getränk. Nein, viel mehr ist es für viele eine Lebenseinstellung, ein Hobby, eine Leidenschaft. Wir wollen euch heute etwas mehr zu dem italienischen Espresso erzählen. Also macht euch doch am besten schonmal einen Espresso oder ein anderes Kaffeegetränk eurer Wahl und dann behandeln wir für euch folgende Themen.

  • Was macht italienischen Espresso so besonders?
  • Was bedeutet italienischer Espresso für Italiener?
  • Wie bereitet man italienischen Espresso zu?
  • Gibt es italienischen Espresso bei Baruli?
  • Mit welcher Zubereitungsart kann man italienischen Espresso zubereiten?

 

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Was macht italienischen Espresso so besonders?

Tja, das ist ausnahmsweise mal eine Frage, die man gar nicht so einfach beantworten kann. Was macht diese sehr kleine Getränkemenge so besonders? Warum gibt es regelmäßige ganze Grundsatzdiskussionen, ob das Getränk gerade wirklich ein Espresso ist bzw. ob es denn vor allem auch wirklich ein italienischer Espresso ist. Tja, das ist wahrscheinlich so ähnlich, wie mit der Bolognese, die wir deutschen ja sowieso alle falsch machen.

Es gibt natürlich eine sehr trockene und nüchterne Betrachtung darauf, was einen Espresso Italienisch, bzw einen Espresso Italiano ausmacht. Das “Istituto Nazionale Espresso Italiano”´, gibt folgende Definition raus:

  • Gemahlene Kaffeemenge: 7 g ± 0,5 g
  • Wassertemperatur: 88ºC ± 2ºC
  • Temperatur des Kaffees in der Tasse: 67ºC ± 3ºC
  • Wasserdruck: 9 bar ± 1 bar
  • Perkolationszeit: 25 s ± 2,5 s
  • Inhalt in der Tasse (inkl. Crema): 25 ml ± 2,5 ml 

Doch wir alle wissen, es ist soviel mehr als eben nur ein “Brührezept” und wer schonmal in Italien war, der weiß, dort steht niemand mit einer Waage und selbst einen Shottimer sieht man nur sehr selten. Es gibt natürlich auch einen Anspruch an die Bohnen.

Diese ist allerdings nicht ganz so klar definiert und unterscheidet sich von Region zu Region, von Röster zu Röster sehr stark. Meistens wird eine Mischung von 50%-70% Arabica Kaffee und 30%-50% Robusta als sehr klassisch angesehen. Wichtig ist hier noch, dass quasi immer das Ziel ist, die Säure aus dem Kaffee zu verbannen und somit sehr lange geröstet wird. Die meisten Fans von italienischem Espresso, würden wohl sagen, dass es vor dem Second Crack kein echter Espresso Italienisch sein kann.

Aber was macht dieses Getränk jetzt so besonders? Nun zum einen sind die Italiener einfach sehr stolz auf diese Erfindung aus dem eigenen Land. Zum anderen ist es einfach ein Getränk, was sehr lange Zeit als sehr exklusiv galt. Und dann braucht es natürlich noch die italienische Leidenschaft, da Espresso ein Getränk ist, was viel Aufmerksamkeit braucht und man es mal nicht eben einschütten kann, wie ein Glas Wein.

Wahrscheinlich gibt es noch 100 andere Gründe und Erklärungen. Und wahrscheinlich wird auch jede richtig sein. Abschließend kann man denke ich mit gutem Gewissen sagen. Italienischer Espresso ist ein Lifestyle, eine Lebenseinstellung und nicht einfach nur ein Getränk.

Was bedeutet italienischer Espresso für Italiener?

Etwas sind wir ja schon drauf eingegangen. Die Italiener sind einfach unfassbar stolz, nicht nur auf ihren Espresso, sondern grundsätzlich auf ihre gesamte Essenskultur. Sind wir ehrlich, vollkommen zurecht. Pizza Napoletana, Ragout Bolognese, Spagetti Carbonara und viele mehr und eben auch der Espresso Italiano.

Es ist ein weiteres Aushängeschild. Essen und Trinken ist eben gerade in Italien mehr als nur ein Mittel zum Zweck. Es ist Kultur. Essen wird zelebriert. Zum guten Ton gehört es eben, dass man sich auf einen Espresso trifft oder das man nach einem guten Essen einen Espresso als “Nachtisch” genießt. Der Espresso ist in der italienischen Kultur genauso fest verankert, wie bei uns die Tasse Sonntagskaffee mit dem Stück Kuchen. Wahrscheinlich sogar noch viel fester.

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Wie bereitet man italienischen Espresso zu?

Wahrscheinlich wird jeder der schonmal in Italien war uns recht geben. Gibt es gefühlt an jeder Tankstelle einen besseren Espresso als in den meisten Restaurants in Deutschland (Ausnahmen bestätigen die Regel)  Ihr werdet in Italien noch nie jemand mit Waage oder Messbecher gesehen haben.

Das allerwichtigste ist natürlich die richtige Bohne und diese sollte sehr schön Dunkel geröstet sein. Im Gegensatz zu vielen deutschen Cafés und gerade zu Specialty Coffee Häusern, wird in Italien meisten ein “einfacher Espresso” zu bereitet.

Oben haben wir ja bereits die offizielle Definition genannt, wobei es natürlich auch weitere Abwandlungen und Versionen gibt. Wir wollen aber auch keine Wissenschaft daraus machen. Deswegen einmal eine recht simple Version:

  • Man nimmt den Siebträger mit dem “1er” Sieb, 
  • fühlt diesen bis leicht über den Rand mit frisch gemahlenen Espresso,
  • Tamped diesen,
  • spannt den Siebträger ein
  • stellt eine Espressotasse darunter, 
  • startet den Brühvorgang 
  • und nach ca. 25 Sekunden 
  • bzw. wenn die Espressotasse ca. halb voll ist beendet man den Brühvorgang.

Das ganze geht natürlich auch etwas genauer. Am Vorgehen ändert sich allerdings nichts:

  • Mühle so einstellen, dass ca. 7 g im Siebträger landen 
  • Einspannen 
  • Tasse darunter 
  • jetzt sollten ca. 25 ml in 25 Sekunden in der Tasse landen

Ehrlicherweise finden wir die Zubereitung mit dem doppelten Siebträger bzw. mit dem Doppelsieb einfacher. Auch hier ändert sich erstmal grundlegend nichts.

  • 14-16 Gramm in den Siebträger 
  • Ziel ist bei uns sehr gerne eine sogenannte 1:2 Ratio 
  • Sprich es soll das Doppelte an Flüssigkeit in der Tasse landen, wie wir an Kaffeemehl hereingeben haben
  • In unserem Fall also 
  • 28-32 Gramm

Wichtig ist hier, nehmt es nicht zu genau. 2 Sekunden mehr oder weniger, sind genauso wenig schlimm, wie ein paar ml mehr oder weniger. Wichtig ist, es soll euch schmecken.

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An der Stelle die wahrscheinlich häufigste Antwort auf eine offensichtliche Frage: Ist der Papst katholisch? Kleiner Spaß. Selbstverständlich haben auch wir italienischen Espresso in unserem Angebot. Wir könnten jetzt sehr viele nennen, aber ich möchte es heute gerne bei 2 Sorten belassen. Eins kann ich euch versprechen, egal welchen von beiden ihr wählt. Ihr werdet bei beiden zurück in euren letzten Italien Urlaub versetzt.

Zum einen wäre dort unser Espresso Arrabiata mit einem Robusta Anteil von 50% und richtig dicker Crema und zum anderen hätten wir hier unseren Bio Espresso La Vacanza ebenfalls mit 50% Robusta, allerdings anderen vielleicht nochmals etwas feineren Arabica-Bohnen.

Mit welcher Zubereitungsart kann man italienischen Espresso zubereiten?

Das offensichtlichste ist natürlich der Siebträger. Lange Zeit und auch heute noch, kann und will sich aber nicht jeder einen Siebträger Zuhause hinstellen.

Am weit verbreitetsten dürfte in der heutigen Zeit der Kaffeevollautomat sein. Auch hier bekommt man einen guten Espresso hin, wenn man ein paar Dinge beachtet, natürlich nicht vergleichbar mit dem Espresso aus einer Siebträgermaschine, trotzdem lecker: Mahlwerk so fein wie möglich, Kaffeemenge so hoch wie möglich und Getränkemenge so gering wie möglich.

Eine weitere gerade in Italien auch heute noch sehr verbreiteten Zubereitungsart ist die Bialetti oder wie man sie bei uns nennt, das Herdkännchen: Mahlghrad sehr fein, ca. 10 Gramm pro 100ml Wasser, Wasser aufkochen lassen und Espresso aus der Bialetti genießen.

So liebe Barulis, das soll es für heute gewesen sein, wie immer hoffen wir, dass ihr Spaß beim Lesen hattet. Vielleicht war ja auch wieder die ein oder andere Info dabei. Schreibt uns doch gerne auf Instagram euren schönsten Espresso Italiano Moment.

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